Mittlerweile sind die Abläufe des nahezu täglichen Pendels so routiniert, dass die Wege immer kürzer werden. Eingestiegen wird dort, wo am Umstiegsbahnhof der Weg zur Treppe möglichst kurz ist und der Wechsel auf das andere Abfahrtsgleis ohne stehende Hindernisse auf der Rolltreppe schnell gelingt. Zeit ist Geld, wie es so schön heißt. In erster Linie geht es nur darum, dem aus der S-Bahn flutenden Schwarm an Menschen zu entkommen und sich etwaigem Gedränge auf allen Ebenen zu entziehen. Das ist und war in den letzten Tagen stets der größte Stressfaktor: zu viele Menschen – ob orientierungslos, rücksichtslos, planlos oder haltlos – zu viele! Und steigt man doch ganz vorne ein, weil die S-Bahn überfüllt ist, und nimmt dadurch die andere Treppe am Umstiegsbahnhof, kommen einem so üble Gerüche entgegen, das einem der Menschenschwarm dann doch lieber wäre. Auch diese Erkenntnis ist mittlerweile Routine. Wie übrigens auch die Tatsache, dass seit Beginn des Selbstversuches die S-Bahn um 8:05 Uhr aufgrund von kurzfristigen Personalmangel täglich ausfällt.
Noch ein paar Tage gilt es zu bestehen – den Kampf am Bahnsteig um die richtige Einstiegsposition oder um den Sitzplatz in der S-Bahn – bevor es dann heißt: Auszeit. Timmendorfer Strand wäre schön.
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